Neuss-Grevenbroicher Zeitung

Keramische Kunst, stimmungsvolle Aquarelle und
eigenwillige Collagen

Eingesungene Kombination von
Kunst und Unterhaltung

Liedberg. Tonbüsten, geschmackvolle Keramik-Accessoires, Textilcollagen und Aquarelle — eine so vielseitige und abwechslungsreiche Ausstellung hatte der Sandbauernhof in Liedberg schon lange nicht mehr gesehen. Entsprechend groß war auch das Interesse an den drei Ausstellungstagen. „So viele Gäste konnten wir hier im Bauernhof selten begrüßen", bemerkte auch Bürgermeister Dr. Hans-Ulrich Klose bei der Eröffnung zu den rund 200 Besuchern.

„Ich orientiere mich vor allem an der Natur, meine Werke sind nicht abstrakt", kommentiert Doris Borghans ihre Bilder. Blumenmotive aller Art, Moor- und Waldlandschaften, aber auch eine romantische Häuserekke oder ein Akt in der freien Natur sind auf ihren Aquarellen zu betrachten. „Ich bemühe mich, transparent und trotzdem farbkräftig zu malen", erläutert die Künstlerin. Die Verbund denheit zur Natur ist auch Hannelore Sundorf wichtig: In ihren Collagen verwendet sie nicht nur Baumwollstoffe und Seide, sondern auch Muscheln, Steine, Blüten und Pflanzen für die Detailverzierungen. „Die naiven Landschaftscollagen sind aus Urlaubseindrücken und Erinnerungen entstanden". Hier arbeitet sie vornehmlich mit Patchwork, aber auch mit Applikationstechnik. Exotischer wird es bei den orientalischen Impressionen, Batikarbeiten auf Seide mit Perlen und Gold-Silber-Stickerei, die an Träume aus Tausendundeiner Nacht erinnern

Tonbüsten sind die Leidenschaft von Barbara Uhrmacher-Düßdorf. „Die Büsten werden nach Fotos und Portraits angefertigt, außerdem muß eine Grobmaske erstellt werden", erklärt die Künstlerin. Auf eine Büste muß man von der ersten Abformung bis hin zu den aufwendigen Brennarbeiten und der Bemalung drei Monate warten. Aber mich nicht weniger geschmackvoll Kunstgegenstände aus Ton waren zu sehen: Ob aufwendige Uhren, kleine Tischspringbrunnen oder ausgefallene Kerzenständer und Serviettenringe, die Tonarbeiten sind individuell mit Liebe zum Detail und, viel Phantasie erstellt. Besonders witzige Kreationen wie lesende Tonmäuse auf einem kleinen Schreibtisch oder Nilpferd- Öllämpchen, die aus den Nasenlöchern Licht spenden, fanden bei den Besuchern Anklang.

Auch bei der Präsentation hatte sich das Künstlertrio viel Mühe gegeben: Zur Eröffnung erfreute die Sopranistin Monika Smets mit ihrem Gesang, am Samstag spielten Barbara und Stephan Gieper professionell auf Klavier Gitarre, Cello und Geige und Sonntag wurde es fetzig mit Oldie: und Jazz von Dirk Meyer. Die posit ive Resonanz der Gäste zeigte, wie gut die Kombination von Kunst und Unterhaltung bei einer Ausstellung ankommen können.